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Multi-Order-Picking im Tablarlager
Lagermodernisierung und Lageroptimierung beim Kunden Maschinenbau Kitz GmbH
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Die Maschinenbau Kitz GmbH betreibt seit 1996 am Standort Troisdorf ein Tablarlager, in dem Produktionsmaterial
sowie fertige Teile gelagert werden. Gestiegene logistische Anforderungen und das fortgeschrittene Alter der
technischen Einrichtungen erforderten eine Modernisierung der Bestandsanlage. Besonderheiten und auch
Herausforderungen waren dabei die schrittweise Ablösung in zwei Ausbaustufen mit Kommunikation zur
„alten“ S5-Steuerung und der begrenzte Platz in der Vorzone des Tablarlagers, in der ein völlig neues,
komplexes Multi-Order-Picking System implementiert werden sollte.
Um eine Ablösung möglichst ohne Betriebsunterbrechungen zu ermöglichen, wurde ein Stufenkonzept für die
Modernisierung entwickelt. In der ersten Ausbaustufe wurde nur die Software abgelöst. Dafür musste zunächst
die Hürde der Schnittstellenkommunikation mit der Steuerung genommen werden, denn aufgrund des Alters der
Anlage war die Definition der Kommunikation nicht mehr vorhanden. Um solche Herausforderungen angehen zu
können, hat die Prisma Software Engineering GmbH ein spezielles Verfahren entwickelt, um Schnittstellenkommunikationen
auf Basis weniger vorliegender Informationen gezielt und systematisch zu analysieren. Außerdem steht zu diesem
Zweck ein vollständig betriebsbereiter Versuchsaufbau der Siemens S5-Steuerung in einer Laborumgebung bereit,
um die unterschiedlichsten Szenarien simulieren und testen zu können. Hierbei ist es möglich, bis auf
Programmierebene in die Datenbausteine der vorhandenen Siemens S5-Steuerung hineinzugehen und diese
bei Bedarf sogar zu verändern.
Nach Rekonstruktion der Schnittstelle und Inhouse-Tests im Labor wurde der eigentliche Schnittstellentest
vor Ort an nur einem Abend erfolgreich beendet.
Eine weitere Herausforderung war, dass die Softwareablösung nach Abschluss aller Tests und Simulationen
an nur einem Wochenende vollständig abgeschlossen sein sollte, um keine Betriebsunterbrechung hervorzurufen.
Die Umstellung musste daher in einem Zeitfenster von Freitag nach Feierabend bis Sonntagabend komplett
abgeschlossen sein. Bei Arbeitsbeginn am Montagmorgen musste die Anlage wieder betriebsbereit zur
Verfügung stehen. Mit der Umstellung wurde auch die Schnittstelle zum ERP-System Baan in Betrieb
genommen. Das Lagerverwaltungssystem kommuniziert mit der Warenwirtschaft über die integrierte
Logistikschnittstelle.
Nun konnte zusätzliche Hardware installiert werden, durch die ein neuer und optimierter logistischer
Prozess implementiert werden konnte: das Multi-Order-Picking. Dafür wurden die Kommissionierplätze
mit neuester Technik ausgestattet. So wurde über den Kommissionier-plätzen jeweils ein großes Display
angebracht, was eine genaue Visualisierung des darunter stehenden Tablars zeigt (siehe Abbildung).
Außerdem wurde ein Regal nahe der Kommissionierplätze mit einer Put-to-Light Anlage versehen, um das
Multi-Order-Picking zu ermöglichen.
Die Prozessintelligenz obliegt dem Lagerverwaltungssystem, welches die vorliegenden Aufträge nach
konfigurierbaren Kriterien optimal gruppiert, um dann eine simultane Abarbeitung mehrerer Aufträge
mit möglichst wenigen Lagerbewegungen und Kommissioniervorgängen zu erreichen.
Für den Kommissionierer wird der Prozess durch diese Technik wesentlich vereinfacht. Auf dem großen
Display über dem Kommissionierplatz wird die Kommissionierposition inklusive Menge und einem Foto
des zu kommissionierenden Materials visualisiert. Die Put-to-Light Anlage zeigt durch eine Lampe
an, auf welchen Sammelplatz der auf diese Weise angezeigte Artikel zu kommissionieren ist. Den
Vollzug der Kommissionierung kann der Mitarbeiter dem Lagerverwaltungssystem über einen Taster
am Sammelplatz zurückmelden. Durch Änderung der Lampenfarbe kann der Auftragsstatus pro Sammelplatz
angezeigt werden, ein fertig kommissionierter Auftrag wird zum Beispiel durch eine grün blinkende
Lampe visualisiert.
Nach Ablösung der Software und reibungsfreiem Betrieb der Altanlage mit neuer Software konnten dann
im zweiten Schritt sukzessive die Anlagenteile inklusive jeweiliger Steuerung ausgetauscht werden.
Das neue Regalbediengerät und die Fördertechnik wurden schließlich jeweils über eine Siemens
S7-Steuerung an das Lagerverwaltungssystem angebunden.
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